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MTB-Kids schlagen ihre Zelte am Fuße des Ochsenkopfs auf
MTB_Kids_2014_TL_Fleckl
Bereits zum 9. Mal starteten die MTB-Kids vom TV Redwitz mit Ihren Trainern Anita und Martin Paulusch Anfang August in ihr Sommertrainingslager. 28 junge Nachwuchsbiker zwischen 9 und 17 Jahren und 9 Betreuer machten sich Donnerstag früh um 08:00 Uhr per Mountainbike auf den Weg nach Fleckl im Fichtelgebirge um dort 8 Tage lang Spaß zu haben. „Das Fichtelgebirge ist ebenso wie der Frankenwald oder die Fränkische Schweiz ideal für uns Mountainbiker“, erzählt Jürgen Gäbelein, einer der Betreuer. „Schneeberg, Ochsenkopf und Kösseine sind perfekt um an der Fahrtechnik zu arbeiten“.
Nach knapp 70Km und 800Hm war am frühen Nachmittag das Tagesziel erreicht – das Ochsenkopfhaus am südlichen Fuße des Ochsenkopfs. Schöne Zimmer, reichhaltiges Essen, ein Technikparcours hinterm Haus und vor allem eine Toplage machen dieses Domizil so interessant.
Nach dem Abendessen wurde in Gruppen beim Geocaching die nähere Umgebung kennen gelernt. Geocaching ist eine Art moderne Schatzsuche bei der, mittels GPS-Geräten, festgelegte Koordinaten gesucht und versteckte Gegenstände gefunden werden müssen.

Gipfelhopping und Trails ohne Ende
Für Freitag stand die erste Tagestour auf dem Programm. Bei herrlichem Sommerwetter wurden die Jugendlichen in 4 Leistungsgruppen eingeteilt und nach dem Frühstück ging’s ab ins Gelände.  Für die einen war „Gipfelhopping“ angesagt, für andere wiederum wurden Singletrails, gespickt mit unzähligen Felsen und Steinen ausgesucht, die sehr viel Konzentration erfordern und kräfteraubend sind. Bei der Radpflege und dem anschließenden gemeinsamen Abendessen wurde eifrig über das Erlebte diskutiert. „Die Trails hier sind einfach der Hammer“, strahlt Fabian Heinisch, „überall nur Wurzeln und Steine. Meine Arme tun zwar ganz schön weh, aber das war es alle Male wert“.
Mit zunehmender Dämmerung stand der erste Workshop an – die Fledermaus. Christine Roth vom Geopark Bayern-Böhmen erzählte Eingangs viel Wissenswertes rund um das Leben der Fledermaus und nach einer kleinen Wanderung zum Moorbad durften sich die Teilnehmer sich mit dem „Bat-Detektor“ auf die Suche nach den kleinen Flugtieren machen.

Auf den Spuren von Fritz, Sven, Kathi & Co.
Raus aus den Federn und ab in die Laufschuhe – aktives Erwachen war am Samstag um 07:15 Uhr angesagt, d.h. eine kleinen Runde joggen, ein paar Dehnübungen und wiederum joggen. Nach dem Frühstück hatten sich die Betreuer etwas Besonderes einfallen lassen. Mit dem Skiclub Neubau wurde vorab ein Bikeathlon ausgemacht der auf der Skirollerbahn an der Bleaml-Alm stattfand. Nach einer kurzen Einweisung am Schießstand und  ein paar Probeschüssen mit dem Luftgewehr auf Klappscheiben wurden die Jüngeren in 7 Staffeln zu je 3 Teilnehmern eingeteilt.  Ein leicht welliger Rundkurs von ca. 800m musste einmal gefahren werden, dann kam das Schießen und dann nochmals eine Runde auf dem Rad. Für jeden Fehlschuss musste eine Strafrunde gelaufen werden. Klingt zwar einfach ist aber unheimlich anstrengend. „Das ist ja mörderisch wenn Du vom Rad absteigst und Dich an den Schießstand legst“, schnauft Niklas Dietel völlig ausgepumpt nachdem er seinen Teamkollegen auf die Strecke geschickt hat“. „Da kann man das Gewehr kaum gerade halten“.
Die Betreuer und schon etwas älteren MTB-Kids durften im Anschluss mit echten Biathlonwaffen schießen. „Auf 50m das schwarze Runde zu treffen sieht im Fernsehen immer so leicht aus, scherzt Harald Heinel als er seine Probeschüsse abgegeben hat“. In 5 Staffeln zu je 3 Startern ging es auch für sie auf dieselbe Runde. Richtig spannend ging es zu und die Stimmung war großartig, verteilten sich doch die MTB-Kids sowohl auf der Strecke als auch am Schießstand und brachten ein klein wenig Weltcup-Feeling nach Neubau.
Der Nachmittag wurde dann entspannend am Fichtelsee verbracht bevor es zum Abendessen zurück nach Fleckl ging.

Rauf und runter
Am Sonntag wurden bei den Tagesausfahrten wieder ordentlich Höhenmeter gesammelt und Trails wie z.B. der Quellenweg, Höhenweg oder S-Weg ließen keine Wünsche bei den Fahrern offen.
Am Abend gab’s dann 4 Workshops rund ums Rad. In Altersklassen eingeteilt konnten die Großen, unter Führung von Michael Trinkwalter, einen kompletten Antrieb erneuern. Innenlager, Kurbelblätter, Ritzelpaket und Kette galt es dabei zu wechseln was jedem sichtlich Spaß machte.
Reifenwechsel, Schlauch pichen und Bremsbelege austauschen war unter der Anleitung von Michael Meusel das Thema für die Mittleren. Die Jüngsten ging es einerseits um die Bestandteile an einem Rad, die ihnen Nicole Paulusch sehr verständlich rüber brachte und andererseits zeigte Klaus Hatzold wie ein Mountainbike nach der Ausfahrt richtig geputzt wird.

Techniktraining ist wichtig!
Die Woche startete für die TVR-Truppe wiederum um 07:15 Uhr mit aktivem Erwachen und nach einer reichhaltigen Stärkung ging es erneut auf große Tour. Aber auch der Technikparcours hinterm Haus, den Inhaber Peter Hanke selbst gebaut hat, wurde vor bzw. nach der Tour genutzt um auf der Wippe, dem Schmalbrett oder der Northshoreanlage, ein ca. 70cm breiter Brettersteg in 30-80cm Höhe und etwa 6-7m lang, Gleichgewicht und Koordination zu schulen.
Für den Abend hatte Trainer „Paule“ das heikle Thema „Doping“ in einem interaktiven Vortrag gepackt. Dabei wurde ein Lehrfilm von einem jungen talentierten Radsportler gezeigt, der an bestimmten Abschnitten stoppte. In 3er-Gruppen konnten nun die Sportler ihren Standpunkt in regen Diskussionsrunden darlegen. Wie der Film dann weiter ging, hing davon ab, für was sich die Mehrheit der Teilnehmer entschieden hat.
Micha Trinkwalter hatte während dessen einen Spieleabend für die Kleineren vorbereitet, der allen sichtlich Spaß machte.

Wenn früh am Morgen…
Ein ganz besonderes aktives Erwachen stand am Dienstag auf dem Programm. Am Moorbad angekommen, konnten die Sportler entweder in den Moorschlamm eintauchen oder eine Runde im Moorbad schwimmen. „So dreckig wollte ich schon immer mal sein, jauchst Klaus Hatzold als er sich am ganzen Körper mit Schlamm einreibt und dabei bis hinter beide Ohren grinst. Für die Bademuffel hatten Ann-Kathrin Essler und Dominik Schmidt ein paar Dehnübungen vorbereitet. Die vierte und letzte Tagestour stand auf dem Trainingsprogramm und noch einmal wurden alle Kräfte mobilisiert. Hohe Matze, Seehaus, Klausenturm, großer Waldstein und Weißmainquelle waren Ziele der TVR-Truppe. Am Abend stand der gemeinsame Grillabend auf dem Programm. Grillmeister Klaus Hatzold und Michael Meusel hatten alle Hände voll zu tun, die hungrigen Mäuler zufrieden zu stellen.

Luis Trenker hätte es nicht besser gekonnt
Wie im Flug verging die Zeit im Trainingslager und so stand auch schon der letzte komplette Tag auf dem Plan. Dieser wurde im Klettergarten in Bischofsgrün verbracht, der per MTB auf der unteren Ringloipe erreicht wurde. Nach einer kurzen Einweisung konnte sich jeder nach Herzenslust bzw. nach dem was sich jeder zutraut austoben. „Es ist gar nicht so einfach wenn Du da mit 28 Jugendlichen rein gehst und für alle die Verantwortung trägst“, berichtet der Trainer, „aber meinen MTB-Kids und den Betreuern kann ich voll und ganz vertrauen.“
Nach der Rückkehr am späten Nachmittag in Fleckl wurde nochmals verschiedenes angeboten. Per Rad den Ochsenkopf zu rauf und dann Techniktraining auf der Downhillstrecke wurde ebenso freudestrahlend angenommen wie eine Wanderung oder die Suche nach den noch offenen Geocaches im näheren Umkreis.

Muss i denn, muss i denn..
Mit etwas Wehmut begann der Mittwoch, hieß es doch wieder Koffer packen. Nach dem Frühstück wurden alle Sachen verladen und gegen halb 10 machten sich alle 37 TVR-ler auf den Heimweg. „Es ist immer wieder beeindruckend, was die jungen Sportler leisten“, gibt der Trainer stolz von sich, „etwas mehr als 5000Hm haben wir bewältigt und das meist auf Wegen wo sich Wanderer schwer tun zu laufen.“ Abschließend dankt Martin Paulusch auch noch den mitgereisten Betreuern. „Sie nehmen ihren Urlaub dafür her um mit den Kids ins Trainingslager zufahren – und das Ganze für Umme“. „Anita und ich könnten den MTB-Kids alleine gar nicht solch ideale Bedingungen ermöglichen. Da brauchst Du schon ein intaktes Umfeld mit duften Typen wie unsere Betreuer um Dich herum.“